Die Pionierrepublik am Werbellinsee hat ihren Namen nochmal geändert und heißt jetzt SEEZEIT RESORT. Schon im letzten Jahr. Dieses Jahr haben sie die alten Hinweisschilder ausgewechselt, die Grafik vereinfacht und an alles, wo es irgendwie ging, ein –zeit angehängt, damit die Umbenennung besser einleuchtet. Rechtfertigungszwang. Von niemand verlangt.
Speisesaal 1 heißt jetzt TISCHZEIT, Speisesaal 2 TAFELZEIT. Die Diskothek TANZZEIT. Wir haben KEGELZEIT, AUSZEIT, TAUCHZEIT, FAHRZEIT. Gerade war eine Jugendgruppe angekommen und strömte ins Haus DENKZEIT, wo vorher eine Sprachschule gewesen war.
Die Besucherin hätte gern gewußt, was die Jugendlichen in DENKZEIT machen. Auch, wie man als Lehrender oder Betreuer da herangeht. Damit sie es gerne und freiwillig machen und nicht dazu angehalten werden müssen. Der tägliche Kampf beim Handy einsammeln und Handy einbehalten. Organisieren und gestalten Sie eine Woche Programm im Haus DENKZEIT. Zur Stärkung von intrinsischer Motivation der Einzelnen mit unterschiedlich schnell wachsenden Schläfenlappen. Wenden Sie an, was Sie in den Modulen gelernt haben. Achten Sie bitte darauf, daß bereits verbale Entmutigung als Diskriminierung gelten und geahndet werden kann.
Ich habe die Jugendgruppe im Haus DENKZEIT nicht ausreichend lange observieren können. Sie haben ihre Taschen und Rucksäcke im Flur auf dem polierten Steinboden abgestellt und sind gleich wieder raus.
Es waren diesmal keine Teilnehmer der Erlebnisfreizeit des Berlin-Brandenburger Behindertenverbands da, sondern unübersichtlich viele, zum Teil höllisch laute Schulkindergruppen. Nicht ganz so aggressiv wie die Kinder von Gladbeck, aber tierisch aufgekratzt, besonders abends. In der Stunde nach dem Abendbrot vor dem Zubettgehen. Pubertierende im zickzack durch die Dämmerung, sinnlos gepeitscht, genötigt von umfangreichen Umbaumaßnahmen der Biologie und Sonstigem. Diese beginnen bereits im Alter von etwa 9 Jahren. Man konnte nicht mehr in Ruhe das Unterholz durchkämmen, um nach überwachsenen Resten von Freilichtbühnen zu suchen. Oder anderen gut befremdlichen Hinweisen auf ein fernes, mich unendlich faszinierendes System als Forschungsgebiet, Feldforschungsgebiet der Einbildungskraft, untergegangen, unbestimmt dräuend fortlebend, teilerbaut aus Steinen des gesprengten Carinhall.
Überall waren sie zugange mit ihrer Brüllerei. Teambuilding und individuelle Förderung von individuell verkümmerten Sinnen. Na klar, ist wichtig. Brach liegen die Sinne. Floße und Hütten sollen sie bauen mit ihren unkundigen Händen und glanzlosen Augen. Von Erlebnispädagogen angewiesen irgendwo hochklettern, oben balancieren, dann vertrauensvoll loslassen, fallen und sicher aufgefangen werden. Ach Gott. Einmal spielten wir in Päda-Leistung ein sogenanntes Vertrauensspiel. Leider wurde mir mein Lehrer zugelost. Die Sehende, (ich), führt ihren Partner, (den Lehrer), dem die Augen verbunden sind, auf Zuruf haarscharf an Hindernissen vorbei und gibt dabei Kommandos wie Stop, weiter, geradeaus, links usw. Mein Pädalehrer vertraute mir wohl und durchschritt die Halle mit verbundenen Augen ausgesprochen zügig. Bald schon hatte er sich gefährlich weit entfernt. Ich lief hinterher und rief: HALT HERR SENGER! ACHTUNG! VORSICHT! da knallte er schon ungebremst mit der Stirn gegen einen Vorsprung. Er hatte mich nicht mehr gehört und war einfach unter die Beton-Treppe gelaufen. Er hatte wohl tatsächlich nichts gesehen und sich tatsächlich blind führen lassen! Nahm seine Augenbinde ab und sah mich verständnislos an. Betastete die Stirne. Kleine Schramme, bißchen Blut. Furchtbare Pein, entsetzliche Schuld! Ihn mit seinem roten Gesicht und hängenden Schultern zu sehen und mich Entschuldigungen stammeln hören. Er tat so, als wäre es nicht so schlimm. Es war aber doch schlimm. Er schaute nur noch an mir vorbei zu Boden.
Die Erlebnispädagogen sind mit Kleinbussen gekommen auf denen „Schattenspringer“ steht, oder „Grenzgänger“, allesamt Mutmacher. Dicke Grundschüler in engen Anoraks schälen sich aus den pinken Bussen vom Jessica Fahrdienst. Bald werden auch ihnen Geschirre angelegt, mit Karabinerhaken, an denen sie hochgezogen werden in den Kletterwald zu allgemeiner Mutmachung.
In der Bewirtungsgruppe 3 saß ich stets allein in der riesigen Halle. Manchmal hatten sie mich vergessen und schon alles abgeräumt, wenn ich abends erwartungsfroh vom See zum Speisesaal kam.
Am letzten Tag saß ich beim Frühstück mit einem zirka 12jährigen Mädchen zu Tisch. Es hatte den Anschluß an seine Gruppe verloren und fragte, ob es sich hier, mir gegenüber, hinsetzen dürfe.
The artist suffers. The artist has great Defizits im Bereich Repräsentation. The artist verfügt leider über gar keinen Repräsentationsmodus. Der Versuch mit einer neuen Hose ist gescheitert. Die neue Hose ist zu eng. Die neue Hose sieht ungut aus. Der Artist ist zu dick und möchte fliehen. Aber er kam nicht weit.
so sieht es leider auch aus. Verdammt. 56 Jahre. WANN bin ich denn plötzlich so alt geworden.
Gegen 20 Uhr 30 begann sich das Blatt zu wenden. Das Schicksal verhalf mir am Geburtstag zu einem erstaunlichen Bild durch eine mir unbekannte TECHNIK. Davon bestärkt gleich 2, 3 anderen zugesetzt.
Noch 2 volle Tage bis zum Transport. Wir sind nur Werkzeuge.
wie sich die youtube-Playlisten selbst ausmäandern und Vorschläge liefern, restlos zufrieden.
_____________ Das mit den Werkzeugen ist ein Witz. Aber das prozessuale vor sich hin Entstehen, aus sich (der Tätigkeit) heraus, scheint mir immer noch das einzig Wahre.
Solcherlei so festgestellt läßt dann den Wunsch nach einem Plan aufkeimen. (Home-Dialektik) Weil die Unsicherheit mitunter so übermächtig wird, daß man gar nichts mehr machen kann, in jede Richtung gleichzeitig gehen will. Aufs Rad geflochten gevierteilt. Beim Gedanken wo das alles landen könnte erst recht. Letzter Tag.
_____________ 29.4. Bilder, die nicht funktionieren. Bilder, die unzufrieden machen. warum, wozu, ich weiß es nicht.
…………………… Die Wahrheit sagen, nicht, weil man nicht lügen darf, sondern weil man die Wahrheit liebt. Die Wahrheit sucht. Die Wahrheit das Einzige ist, was einen weiter kommen läßt!
| admin Am 9. Mai 2023 um 01:39 Uhr
somewhere else
Auf diesen Notizbüchern liegt die Hoffnung für die Bilder. Es muß doch etwas drinstehen. Rest vom Schützenfest Senioren ADHS, Kombinationsbachelor mit Lehramtsoption auch möglich, Herrenschampoo, fremde Koffer, Institutskonferenz in Präsenz, Wir dürfen hier ganz still werden, das ist doch alles nichts, der Anwalt des großen Ks stochert im Nebel draußen | Fête de la Victoire | französische Mittelständler mit ihren Essensportionen, ich bin 2 Öltanks kennt auch keiner mehr, kein ZARTES LEUCHTEN, DICHTER DER ERDE, TOCHTER DER ANTIKE, PALAST DER EWIGKEIT, KOKETTE SINNLICHKEIT, ZARTE ROMANTIK, POESIE DER STILLE, vom Ehrgeiz zerfressen, Vorfreude auf den Pilzsarg, ausgelaugt, verlottert, verraten, verpeilt und vieles mehr! u.v.m. das Wort Vergrämungssprengung anläßlich der maroden Talbrücke bei Lüdenscheid, A45, Sauerlandlinie, fachmännisch in die Luft gejagt von diesem sympathischen Sachsen, gefiel mir gut, aber kein Bild will sich sich so nennen lassen, was man auch wieder versteht, und zwar: sofort.
Kein Thema, keine Krücken, keine Thema-Krücken. Wir möchten nichts vermitteln. Geh weg, laß uns in Ruhe.
ich werde es euch aufnötigen. könnt ihr gar nichts gegen machen.
Wenn ein Maler sagt, er „kann malen“ und deshalb sind die Bilder gut, wie ein Schriftsteller sagt, (oder über ihn gesagt wird), er „kann schreiben“ und deshalb sind die Bücher gut. Ist das natürlich ein Blödsinn. l e e r auf jeden Fall zu unbestimmt
Schöne Grüße vom Aufbau. Wir haben wenig Haltbares zu bieten.
erschienen in der Zeitschrift ztscrpt, Nr. 37, Neology ___________________________________ Beispiel für meine begrenzten Mittel ich will mir weiter Mühe geben!
___________________________________
1) Christian Egger: Zum Einstieg: Wie nahmt ihr die Pandemie wahr und inwieweit hat sie eure Arbeit eingeschränkt, erleichtert oder auch Abläufe beeinflusst? Was hat es glaubt ihr mit der Gesellschaft und oder Euch gemacht? Michaela Eichwald: Ich bin im März 2020 hektisch zu meiner Verwandtschaft nach NRW aufs Land gefahren, weil ich gehört habe, in Berlin dürfe man nicht mal mehr im Humboldthain auf der Bank sitzen und vor sich hinstarren, sondern müsste – wenn schon draußen – Sport machen und ansonsten drinnen bleiben. Vertrieben vom Ordnungsamt, das mit Schrittgeschwindigkeit durch die Grünanlagen fuhr. Das war die Zeit, in der man mit Gummihandschuhen einkaufen ging. Ich habe dann mit der Mutter und meinem Bruder Holz gehackt und bin im Wald verschwunden.
In Berlin zurück habe ich in der Arbeitswohnung in der Utrechter Straße gemalt für die Ausstellung im Lenbachhaus. Das war kein Problem, weil da ja niemand ist.
Ich habe die Situation zunächst als zwar bedrohlich, aber auch total entlastend empfunden, weil das Tempo und der Druck rausgenommen wurden. Spektakulär, dieser Stillstand. Und sich selbst und die anderen dabei zu beobachten, wie reagiert wird, wie sich neu orientiert wird. Erstmal toll.
In späteren Pandemiezeiten das Gefühl von deepness und Dankbarkeit, sich mit Freunden, die man länger nicht gesehen hat, zu Spaziergängen zu treffen. Die schöne gedehnte Zeit. Das echte Interesse am lebendigen, sich verändernden, sprechenden Organismus.
Mittlerweile, Dezember 2021, nur noch bedrückend. Ich kann nichts mehr draus machen, alles streßt, man wird komisch, anfällig, traurig, ungerecht.
Thomas Winkler: Als wir im März 2021 nach Wien gekommen sind, um unseren Job anzutreten, besuchten wir die Studentinnen und Studenten der Reihe nach einzeln in ihren Ateliers oder bei sich zu Hause. Und hey – was sollen wir sagen – der Vibe war pure und – booom!!! die Energy von Anfang an da! Haben uns dann in Kleingruppen zum Spazierengehen verabredet und gemeinsam die Stadt erkundet: Zentralfriedhof, Pater, Botanischer Garten, Prater, Tankstelle – sie haben uns alles gezeigt, was ihre Stadt so liebenswert macht. Dabei hörten wir Westbam und analysierten aktuelle Thesen italienischer Lifestyle-Philosophen. Von wegen Hidden Agenda. Die schaffen es doch noch nicht mal, eine Bunga-Bunga-Party [a1] geheim zu halten.
2) CE: Wie findet ihr Wien, was war Euer Bezug zu dieser Stadt vorher und wie gefällt Euch Ihr die Akademie so frisch renoviert?
ME: Wien hat eine angenehme Größe, ähnlich wie in Köln kommt man mit dem Fahrrad gut zurecht. Die vielen pompösen Gebäude finde ich auf eine gute Art überzogen und albern, könnte aber auch verstehen, daß das auf Dauer nervt. Wir wollten gern in den 2. Bezirk ziehen, zu Prater und Donauinsel. Hat sich leider nicht ergeben.
Die renovierte Akademie finde ich auf eine schlechtere Art albern. Bißchen totrenoviert. Ich beneide jeden, der in der schönen Kurzbauergasse bei den Bildhauern arbeiten darf.
Bin natürlich trotzdem froh. Gibt schlechtere Arbeitsplätze.
Wenn man aus Berlin kommt, hat man den Eindruck daß die Wiener Bevölkerung sagenhaft aufmerksam und freundlich zugewandt ist, zu Scherzen aufgelegt im Umgang miteinander usw. So daß ich mich selber auch mehr gesehen und angenommen fühle. Wenn ich das gegenüber WienbewohnerInnen äußere, sagen fast alle ausnahmslos: Ja, aber Vorsicht. Die tun nur so, in Wahrheit sind sie hinterhältig und gemein! Dann sage ich: Das ist doch mir egal, das ist deren Sache.
3) CE: Mit welcher Programmatik seid Ihr angetreten, welches Kunstler:innenbild werdet Ihr aufgrund welcher eigener Erfahrungen, zu fördern versuchen? Wie teilt ihr Euch die Professur arbeitstechnisch?
ME: Jede/r Einzelne/r soll sich beantworten, ob sie/er das auf sich nehmen will, als Künstler zu leben. Also kein Bild, kein Letzt-Ziel, sondern die Annahme einer dauernden Aufgabe, Entwicklung bis zum Schluß. Nicht schnell irgendwas finden wollen und da ewig drauf rumreiten und sich zufrieden geben mit seinem Trick oder seiner Tapete, sondern weitergehen. Nach vorne ins Dunkle.
TW: Das Kung Fu Training findet regelmäßig im Freien und bei starkem Schnee in Raum 117 statt. Dabei geht es um ein tieferes Verständnis von dem, was allgemein als Atmung bezeichnet wird – ein Gebiet, von dem wir der Meinung sind, dass es in unserem Kontext noch viel zu wenig Beachtung findet. Außerdem erforschen wir den Ursprung von Bewegung und ihr Verhältnis zur Ruhe. Und klar, den Kranich-Schnabel-Griff zur letzten Rettung lernen wir hier natürlich auch. Aber es gibt keine Rettung. Nach den Trainingseinheiten gehen die Studierenden dann wieder an die ihnen zugewiesenen Ateliersplätze zurück. Dieses Angebot wird übrigens ab Sommersemester 22 um einige nützliche Qi Gong-Praktiken (5 Elemente etc.) erweitert. Zudem bieten wir regelmäßig Talks in 2er-Gruppen an.
4) CE: Was glaubt Ihr unterscheidet die Situation Eurer Studierenden im Vergleich zu eurer eigenen Ausbildung? Welche pädagogischen Mittel können möglicherweise die Selbstständigkeit fördern?
ME: Unsere Studierenden haben es gut! Weil wir uns für sie interessieren. Ich war auf einer Massenuni in Köln, nie in solch tollen Werkstätten, schlecht betreut, wie 10.000 andere Geisteswissenschaftler auch, die Staat und Gesellschaft zu wenig wert sind.
Ich hoffe, dass die Unsrigen nicht erwarten, wir brächten ihnen etwas bei. Wir bringen ihnen etwas. Aber sie müssen es sich holen. [wenn sie es überhaupt wollen.]
TW: Unser Motto ist: “Learn more to earn more!” Außerdem haben wir erstklassige MitarbeiterInnen, die pädagogisch geschult sind und dabei auf die Einhaltung der Lehrpläne achten. Sowas gab´s früher nicht.
5) CE: Du (Michaela) hast in den 90ern begonnen viel in damaligen Kunst- & Diskurspublikationen zu veröffentlichen (Starship, TZK, ANYP, ARTFAN (??) SPEX,…) inwieweit hat es Deine malerische Praxis initiiert, begleitet, geprägt oder ergänzt? Welche Diskussionen erlebst Du als wiederkehrend? Von welchen Erfahrungen hast Du rückblickend profitiert? Wie ändern sich Ansichten, Einschätzungen oder Karrieren? Wie schätzt Du die Situation der Kunstberichterstattung heute ein?
ME: Viel nicht. Selten und hochnervös, hochskrupulös. Fast gelähmt vom Wunsch nach Präzision. [vom Wunsch, erkannt zu werden und vom Wunsch sich empfehlen zu können. Für irgendwas, das weiter geht.] Damals habe ich noch nicht gemalt. Welche Diskussionen? Gute Kunstberichterstattung fehlt immer.
6) CE: Warum hast Du 2006 uhutrust gegründet? Was erfahren an deiner Kunst Interessierte dort über dich oder deine Kunst? Wie siehst du deine Funktion als Administratorin dort? Siehst du die Zugriffe, welche waren die obskursten Webseitenbesucher:innen? Beeinflusst die Ausstellungsfrequenz die Zugriffe auf die Seite?
uhutrust 2014: uhutrust.com’s thumbnail Uhutrust.com is ranked #5,392,885 in the world according to the three-month Alexa traffic rankings and 3 out of 10 according to Google Pagerank. The site was founded 9 years ago. Uhutrust.com has the potential to earn $79 USD in advertisement revenue per year. If the site was up for sale, it would be worth approximately $556 USD. Uhutrust.com is rated 1.0 out of 5.0 by StuffGate.
ME: Haha! Lang lebe Uhutrust.
Den Blog habe ich aus Verzweiflung eingerichtet, um mein Tun bekannter zu machen. Ich war mein Leben lang arm. [besser: mittellos] 2006, mit fast 40 Jahren, leider immer noch und wollte da endlich irgendwie rauskommen. [Vorbild Broodthaers, mit 40 muß irgendwas hinhauen] meine Reichweite vergrößern, der höchst quälenden Lohnarbeit entgehen, vielleicht irgendwas verkaufen können. Was, war noch nicht klar. Das würde ich dann herstellen, wenn Interesse erzeugt worden ist. Das war die Idee.
Es ist peinlich und demütigend, sich anzubieten, anzudienen. Man will es nicht nötig haben, Aufmerksamkeit erzeugen zu müssen, man denkt, man hat ein Recht darauf. Aber wenn nichts passiert, muß man sich was einfallen lassen.
Mir war im Studium deutlich geworden, daß ich mit Schreiben kein Geld verdienen kann. Zu langsam und zu verquält. Habe es hier und da versucht mit Gebrauchstexten, bin da aber nirgendwo mit gelandet. „Die Heilkraft der Zitrone“ oder für Hans Meisers TV-Anstalt Action-Drehbücher lektoriert, die meistens Claude-Oliver Rudolph für sich und seine Buddies geschrieben hatte. Das war mühsam.
Bei den von dir genannten Stellen gab es ja kein Geld. Ein Heft wie TzK hat mir damals gesagt, man schreibe dort für die Ehre, das sei doch super. Vollkommen verrückt. Diese Ehre kann sich keiner leisten, der kein Geld hat. Ein Spex-Artikel, an dem ich 10 Tage gesessen hatte, brachte 2006 52 Euro ein. Sich darüber zu beschweren macht einen noch schwächer und unmöglicher, ich habe es trotzdem getan, auch weil es sonst keiner tat. Eben innerhalb dieser Kleinstreichweite.
Uhutrust haben in den ersten Jahren 3, 4 Leute am Tag gelesen, später 12 oder 13. Dazu 50, die sich wahrscheinlich verirrt haben. Heute weiß ich es nicht mehr, weil mein Betreiber Günther so ein Uralt-Tool, den PowerPphlogger, aus Sicherheitsgründen abgeschafft hat und ich zu lustlos bin, da neuere Überwachungsprogramme zu installieren. Zu viele Jahre nichts anderes gemacht, als in den pphlogger reinzustarren, schauen, was sich bewegt und zu spekulieren, wer das wohl ist und wann sich endlich was tut. Im Moment weiß ich nicht, wer da was liest und warum. Was einen natürlich selbst auch ein bißchen sehr aus der Sache entfernt.
Finde manchmal erstaunlich und bin glücklich darüber, was sich da angesammelt hat, und hoffe, daß Uhutrust weiter irgendwie vor sich hinmacht. Obwohl er zu viel mit sich selber kämpft, lahmt, manchmal nur Stoffsammlung ist, ein Blinder, ein Dummer. Ein schwacher Trust.
7) CE: Ein Moment der mich ein wenig nachhaltig über die Bildung von Urteilen im Kunstfeld ängstigte, war die auf uhutrust abgebildete von David Lieske angestossene Diskussion über eine Ausstellung von Henning Bohl, so daß nur die selbst Involvierten, Befreundeten eine Einschätzung machen könnten, siehe auch Annika Bender Debatten? Wie siehst du diese Verengung in Urteil und Publikum?
ME: Kannst du mir sagen, wo das genau steht? Dazu liegt mir im Moment keine Erinnerung vor. Und zwar: wirklich nicht.
Die Annika Bender und den Donnerstag Blog fand ich überraschend gut forsch, informiert, orientiert. Ich habe mich darüber gefreut, wieviel Einsatz diese Leute bringen in Sachen Grundsätzlichkeit, Ernsthaftigkeit, Wahrheitsliebe. (dafür wird man ja auch prompt totgelobt.) Reflexion, Problembewußtsein. Tiefes Involviertsein. Da kam Hoffnung auf. Trotz oder wegen ich niemand von denen kannte zu der Zeit. (2010 – 2014) und mich heute fast nicht mehr daran erinnere.
Vielleicht ist die Verengung notgedrungen, weil es einfach nicht so Viele so stark wie nötig, genau und en detail interessiert. Weil es sie nicht gibt. Oder ich nichts weiß von ihrer Existenz. Oder eben wenige, Versprengte, Einzelne, die sich erst finden müssen und Kontakt aufnehmen.
Was dann wieder sehr Viele interessiert, Horden, explosionsartig, ist, sich in Bösartigkeiten ausdrückendes Konkurrenzverhalten, an dem sie selber nicht direkt beteiligt sein wollen, sondern feige im Versteck hinter dem Vorhang sitzen, glotzen und sich die Hände reiben. [Wenn es Streit gibt, hat man plötzlich 500 Besucher, statt 5]
8) CE: Wie wichtig ist es sich einen publizistischen Rückzugsort für sich zu haben, um in einer Geschwindigkeit partizipieren zu können, die man auch steuern oder zumindest beeinflussen kann? Auch bzgl. Thomas´s Verlag Heckler & Koch und dem Magazin Meise?
ME: Sehr.
9) CE: Malerei und Sprache? Wie kommen die Gedanken in die Bilder und wie werden sie gemalt, dass sich die Betrachter:in angesprochen, emotional adressiert fühlt? Eine frühe Sammlung deiner Schriften trägt den Titel: „Gewärtigen Gegenwärtigen“. Wie verhältst du dich als Künstlerin zur Beschleunigung der visuellen Kommunikation der letzten Jahrzehnte. Hat sich eventuell der damalige Buchuntertitel 10 Jahre sind kein Tag verkehrt?
ME:Ich mag Titel! Habe ich gestern bei Dirk von Lowtzow auf soundcloud gehört. [die anderen Fragen interessieren mich sehr, aber ich weiß keine Antwort. auch nicht, wovon sich ein Betrachter angesprochen fühlen könnte, warum. „Emotional adressiert“ Ich weiß nicht, was ich von meinen Bildern halten würde, wenn sie nicht von mir wären! kann sie quasi kaum auf Distanz bringen.]
10) CE: „Mehr Unabgesichertes versuchsweise äußern. Mehr Leben, mehr Ausdruck, mehr Unverständlichkeit“Welche Slogans taugen für wen? Was wären so kulturpolitischen Agenden, Maximen als Einzelkünstler:in die Bestand haben oder irgendwann angenehmere Illusionen sein könnten?
Zuviel Draufsicht macht die Sache hohl.
11) CE: Wie wichtig sind die Titel der Arbeiten? Woraus können sie sich speisen? Wo lauert dauerhafter Witz? Wie unterscheiden sich deine Malerei von deiner Skulptur? Welche inhaltlichen Adressierungen außerhalb der Malerei, nützt du für deine Malerei? Wie umgeht man Kalauer, Ironie und/oder Kitsch bzw. wo suchst du danach?
ME: Gedanken empfehlen sich manchmal selbst als Titel, nehmen von sich aus Titelform an. Gesucht wird nur danach, wenn man sie einsetzen will, Werknamen finden. [wenn es Termine gibt] Dann wird der Faule fleißig! Kurz vor der Eröffnung.
Titel können erst gemacht werden, wenn das Bild fertig ist, das Bild ist aber eigentlich erst fertig, wenn es hängt, seinem Bestimmungsort zugeführt wurde. Auf Halde malen kommt mir blöd vor [bzw.: kann ich gar nicht] Also gehe ich schnell alles durch, was ich in den letzten Monaten irgendwo aufgeschrieben habe. Noch lieber, dass ein Titel aus dem neuen Werk von selbst kommt. Sich irgendwie herausschält. Forderungen stellt. Sagt, was Sache ist. Mehr weiß, als ich.
[Titelgebung soll kein Krampf werden. o.T. geht schließlich auch]
12) CE: Wie hält ihr das Vertrauen in die Malerei aufrecht? Wer oder was sind ihre Feinde und welche Netflix-Serien schauen sie? Was macht Abstraktion unabhängig vom tollen Begriff so unwiderstehlich? In der Popmusik wird gerade das Ende der Genres diskutiert und in den letzten Jahren wurden Tendenzen innerhalb der Malerei meist mit negativen Marktphänomen wie zombie-formalism, zombie figuration oder crapstraction umschrieben, welche Begriffe wären höflicher und der Malerei insgesamt gerechter und nachhaltig dienlicher?
ME: kein Vertrauen. Aber oft Freude an der Praxis. Wenn man endlich mal angefangen hat.
Abstraktion heißt: keinerlei Beschränkung. Alles was reinwill, kann reinkommen. [und sich konfrontieren] Herein! Herein! Über den den Begriff Zombie-Formalism von Jerry Saltz (nach Walter Robinson), habe ich sehr gelacht. Oder crapstraction. Der Vorwurf im Artikel The Malignant Influence of Michael Krebber zielte ja aber hauptsächlich auf dumme Nachahmer, hohles Kopieren, faule Abgreiferei. Oder habe ich das falsch verstanden? Krebber ist ja immerhin ein Denker und kann es sich gar nicht „leicht machen“, auch wenn er es vielleicht gern hätte [und auch versucht.] Und hat einem das Leben immer gut schwer gemacht mit dem Hinweis: das gibt’s ja alles schon! Als Aufforderung, sich mehr mit der Geschichte zu befassen, zu begreifen, wo man sich reinstellt, was Vorgänger:innen schon geleistet haben. Sich zu fragen, wie man sich darauf bezieht. Also mehr Demut. Wenn er schlapp sich selbst wiederholt, unfinished too soon usw., weiß, daß das unter Umständen nix Dolles ist, dann ist eben das das Thema, mit schwacher, abgehalfterter Arbeit durchkommen zu wollen. Kein uninteressantes Thema. Ob das Ergebnis schön genannt werden kann, ist immer die Frage.
13) CE: Was machen, sollen MEMES & NFTS, wie und wo entsorgt man sie? Was sind Lieblingsmusiken geblieben? Wie hat Mark E. Smith es mit The Fall geschafft, Werkkategorien durch Überproduktion zu unterlaufen, was könnten Künstler:innen daraus lernen? Leseverhalten? Deutschsein? Wo ist Gummersbach und wo Ruit auf den Fildern? Freund:innen grüßen und oder Nachricht für unser Leser:innen?
ME: NFTs + MEMES egal. Pff. Nicht beachten. Mark E. Smith und sein Werk hat mich in meiner jugendlichen Verzweiflung und Verachtung inmitten der grauenhaften, im vorauseilenden Gehorsam strebsam vor sich hin vegetierenden Landbevölkerung wohnen zu müssen vor dem frühen Tode oder Schlimmerem bewahrt. So wie später Nietzsche und weitere Athleten. Die letzten Jahre The Fall nicht mehr genau verfolgt. Fall Heads Roll (2008) noch riesig. Blindness. Danach blurry.
lese im Moment Geht doch von Rembert Hüser. Bin erst auf Seite 5. Möchte es uneingeschränkt empfehlen.
Deutschsein, ja leider. Ich komme gefühlsmäßig aus einer Art untergegangenen, ortlosen Großdeutschland, das man nicht loswerden kann. voll der schrecklichen Verantwortung und schweren Last, Deutsche zu sein. Unter dem Pflichtgefühl jeden Tag zusammenzubrechen. Meine Vorfahren väterlicherseits sind Vertriebene aus Ostpreußen, Bartenstein, wo ich niemals war, der andere Teil Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Osterzgebirge an der tschechischen Grenze, Kühnheide, Schwarzwassertal, Reitzenhain.
Verlobung 1966
Der Oberbergische Kreis, landschaftlich reizvoll, mit der Kreisstadt Gummersbach, ca 50 Kilometer östlich von Köln, wo sie zusammenkamen, als komische Mischung, beide sehr jung, bildungsfern und lohnabhängig, ist mir eigentlich keine Heimat gewesen. Für jeden anständigen Deutschen meiner Generation ein Scheiß Deutschland. Der einzige Künstler, den es dort gab und den sie ständig in der Sparkasse Wiehl ausstellten, tat so ein bißchen free und verrückt, war aber leider ein Doofmann. Gab dort wirklich nix. Man mußte sich selbst erziehen und irgendwie bei Laune halten. Mit der geschätzten Hilfe von progressiven, sozialdemokratischen Referendaren und Lehrern am Dietrich Bonhoeffer Gymnasium. Die Lehrer waren klüger, als die Schüler. Kurse wie Philo- oder Kunstleistung sind nicht zustande gekommen, einfach weil von 150 oder 200 Schülern pro Stufe keine 15 dafür zu erwärmen waren. Laberfächer.
schon habe ich Lust weiterzulabern!, super ausladend und geschwätzig.
Ich grüße Ihre Leser:innen und wünsche ihnen, daß ihr Leben gelingt.
Daß sie das, was ihnen möglich ist, auch wirklich möglich machen.
TW: Mit NFTS beschäftigen wir uns nicht, weil wir hier kein Internet haben. Ruit liegt auf den Fildern. Grüße an alle!
1) Walter Robinson, Flipping and the Rise of Zombie Formalism https://www.artspace.com/magazine/contributors/see_here/the_rise_of_zombie_formalism-52184
[a1] Vielleicht Corona-Party ? Bunga Bunga zu sehr mit Berlusconi assoziiert!
[a2]CE: Ich finde es gerade auch nicht. Der Erinnerung nach fragte Lieske öffentlich, ob die Leute über eine damalige Henning Bohl Ausstellung Gefallen ausgedrückt haben, ob sie dennen auch wirklich gefiel. Daraus ergab sich eine lange Diskussion über den Facebook Daumen und seine Auswirkung & Legitimation als Ausdruck von Ausstellungskritik.
[a3]Ähnliches hat Jerry Saltz auf Michael Krebber gemünzt…
Die Beschäftigung mit der Vergangenheit und ihrer angemessenen Darstellung macht mich unglücklich. Dieses Unglück!
und jeder neue Strich sieht sofort aus, wie ein alter Strich.
Dagegen die Welt der Fantastic Fungi! Die großen Wandler. „wie wir noch genauer erfahren werden, haben Schleimpilze kein Monopol auf hirnlose Problemlösungen, dennoch müssen sie als VORZEIGEORGANISMEN ihrer Art gelten, da sie Entscheidungen treffen können.“
nächster Tag Neue Wiederholungsform.
Man müßte ein Unternehmen sein, mit unternehmerischen Fähigkeiten und Zielen. Was man nicht ist. stattdessen: geballter Kleinmut. Professor Muffensausen
Rachel Williams, ehemalige Betreiberin der Galerie Vilma Gold, London, hat Bilder und Skulpturen, die um 2010 entstanden sind, verschwinden lassen, ohne dafür zu zahlen.
Wir haben einiges versucht, die Sachen zurückzubekommen, ohne Erfolg.
Falls Rachel Williams irgend jemandem Werke von mir anbietet, so ist das Hehlerware.
____________________________________ Darunter die beiden größeren Bilder von 2012, (links und rechts) und Handskulpturen.
okay. alles klar, danke
Kann auch nichts dafuer, wenn unelegante Dinge unelegant rüberkommen.
abends Kino Künstlerhaus, Karlsplatz, Liebe, D-Mark und Tod. gutes Material, guter Film, gute Laune.
Samstag Morgen Ken’s Last Ever Radio Extravaganza https://wfmu.org/playlists/shows/120089 zum Ende hin. Das amerikanische nicht-teleologische Endlosgelaber in endloser Collage mit Händel verbrämt. Macht das Gehirn schön sämig. okay, I ve learned das ist ein anderer, weiterer Ken! neben Ken Freedman
Sonntag Matinée mit Karl-Heinz Dellwo in der Schönlaterngasse 9 100 Jahre Pier Paolo Pasolini. Jugend im Faschismus. Film und Fußball
20.10.22 Gestern am großen Nachhaltigkeitstag zu spät zurück nach Wien gekommen, den großen Nachhaltigkeitstag quasi fast ganz verpaßt da in Paris gewesen mit dem Flugzeug, strafende Blicke geerntet. So soll es sein.
23.10.22 Die Kreuzspinne am Fenster hat innerhalb zweier Stunden fünf Insekten gefangen. Am liebsten ist ihr die kräftige Fliege, so wie es aussieht. Da kneiselt sie dran rum. mit wachsender Begeisterung. Die (sauber verlassene) Wohnung ist während zweiwöchiger Abwesenheit von alleine dreckig geworden. Invasion von rötlichen Wollmäusen im Flur. Tribbles auf Raumschiff Enterprise. Der Schalke-Fan hat gefragt, ob ich mitkomme zum Spiel gegen Hertha. Aber das pack ich nicht. Immer noch kein Lehrkonzept. Für längst angetretene Tätigkeiten. Weiterhin neuartiger, aromatischer, engagierter Hautgeruch. Melancholia auf ONE und Klosterfrau Melissengeist. Leichter Regen setzt sein.
24.10.22 Ja. ich möchte doch ganz gerne wissen, wie die Kreuzspinne ihr Netz wieder so schön ordentlich gekriegt hat. Gestern abend hingen sieben kleine Insekten drin, die sie eingesponnen hatte. Heute morgen keine Reste mehr. Tadellos erneuert. Jetzt sitzt sie wieder in der Mitte des großen Netzes, vom Wind stark bewegt. Sorgen. Ich schaue sie an im Kerzenlicht und überlege, ob sie dicker geworden ist von all der Nahrung. Abgesehen vom Hinterleib besitzt die Kreuzspinne ein festes Außenskelett aus Chitin. Da dieses Exoskelett nicht mitwächst, müssen die Tiere sich ca. ein Jahr lang alle paar Wochen häuten. (wikipedia) Selber heute nichts geschafft. Wäsche waschen, einkaufen, sinnieren.
Doktor Nancy aus Eschborn fragt, ob Schmetterlinge überhaupt sprechen können. Ja. Wenn man ihnen solche kleinen weißen Festnetztelefonhörer, die aus dem Hintergrund mit winzigen Scheren ausgeschnitten oder gestanzt werden, anbietet.
Mehr gute Nachrichten, spannende Neuigkeiten
26.10.22
Spinne noch da. Guten Morgen.
Heute befinden sich drei kleine Fruchtfliegen im Netz, die sie nicht mal eingewickelt hat. Wahrscheinlich nichts dran, trocken. Staubtrocken beim Reinbeißen.
°
Liebe Kollegen, Thomas und ich waren letzte Woche da und haben uns alles zeigen lassen von den Betreibern. leicht überwältigt und ziemlich ratlos.
Vielleicht werft ihr auch mal einen Blick drauf bei Gelegenheit. Zwecks Formulierung von Kritik.
_____________________ Den Einzelnen gegenüber offensiver werden [obwohl sie sehr schnell beleidigt sind] und aus Überzeugung sagen, daß die Arbeit ohne geschichtliche Orientierung / Grundierung / Ortsbestimmung / ein bißchen blind bleibt. Jede Entscheidung kann getroffen werden, soll aber als Entscheidung erkannt und getätigt werden. jedes Detail ist wichtig.
Dann wieder: es gibt so viele Arten von Karrieren. Ob sie mir gefallen, oder nicht. Was soll man da immer sagen und sich unbeliebt machen, den VITALISMUS unterbrechen. Ihnen die Wienwohlfühlsumpfselbstzufriedenheit madig machen. Den Leuten machts solchen Spaß. und ich sage dauernd Sachen, die sie nicht hören wollen. Ist nicht schön.
Bei den Auto Teile Ungern hier in der Gegend gibt es keinen Dacia Logan MCV 626 Ölfilter, bitte einen aus Zollstock mitbringen. Plus 5 Liter 15W-40 Öl.
Wir sind noch ganz am Anfang mit dem Katalog.
Treffe nächste Woche mögliche Grafiker, haben noch keinen Verlag usw.
ich weiß, daß Du die Bildauswahl gerne früher gehabt hättest und hoffe, daß die Angewandte Dich nicht zu sehr auffrißt.
T. trifft nächste Woche den nackerten W. wegen Wohnung. Fände natürlich super, wenn wir alle zusammen in einem Haus wohnen würden in der Zukunft. Mit eigenen Wohnungen.
Bis dahin mache ich noch was Grünschnitt in 51674. Baue daraus Schutzräume für Igel und alle anderen, die da reinkriechen wollen.
„(…) offensichtlich geht es nicht darum, mit den Alarmschildern Flashbacks bei Menschen mit PTBS zu verhindern, die aus Angst vor Menschenmengen eh kaum in öffentliche Veranstaltungen kommen. Vielmehr wird hier die Diagnose der „Traumatisierung“ weitreichend mit dem Begriff der „Kränkung“ gleichgesetzt, um Kultur zu einem Safe Space der „richtigen“ Anschauung zu machen.
Es gibt aber kein Recht auf kränkungsfreie Kunst, wie der Maler Werner Büttner mal süffisant angemerkt hat. Und auch ins Theater geht Mensch ja wohl, um sich dort unwohl zu fühlen. Wenn es auf der Bühne nicht mehr um Leid, Widerspruch, andere Meinungen und schmerzliche Konflikte geht, die gelegentlich an die unangenehmen Erfahrungen des Publikums rühren, ist die Institution besser als Chill-Space zu privatisieren. Darum braucht es vielleicht diese späte Triggerwarung: Kultur ist als Wohlfühlraum ein Missverständnis. Vielleicht sogar ein traumatisches.“ Triggerwarnungen im Theater. Till Briegleb, SZ 24.9.22
Kurt Kister zu Ernst Jüngers neu edierten Tagebüchern auch interessant. (Danilo: „Illustriertenprosa“) Auch schon die Treppe geputzt.
Die Ambiguitätstoleranz freut sich über neue Herausforderungen. Auf und über.
________________________ Wenn Pinkie keinen Alkohol trinkt, gibt es keinen Grund, länger aufzubleiben. Nüchtern wird der Abend lang und statt zwischen 1 und 2 einzuschlafen, schläft sie zwischen 23 und 0 Uhr ein, wacht früher auf. Um 7 so. Eigentlich gut. Der Morgen. Annäherungen an den Morgen. Neue Folge.
25.9.22 Im Traum am letzten Tag noch schnell mit den Kollegen nach Kassel gefahren. Wir haben nur die Orte mit freiem Eintritt aufgesucht, hauptsächlich unverständliche Musikinstrumente in höhlenartigen Gängen gab es zu sehen und noch lebendes „Streetfood“, gefüllte Echsen mit 8 Beinen, das war nicht schön!
Montag, 26.9.22 Ich bin jeden Tag auf´s Neue dafür dankbar, daß ich aufstehen kann und keiner Lohnarbeit nachgehen muß. Jeden verdammten Tag: extreeem dankbar.
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[finde es extrem lustig, daß AUSGERECHNET DIESE Arbeit gestohlen wurde. Wünsche dem neuen Besitzer viel Vergnügen damit.]
Eine Farbe, in die man gerne reingeht. In der man gerne schwimmt. und ganz verschwindet
55 Meter tief
willenlos absinken
______________________________ Zurück am Ufer
kann mich nicht verständlich machen.
2.8.22
ich glaube ich habe ADS (ohne H, der verträumte Subtyp), kann mich nicht für 5 Pfennig konzentrieren. Angst vor jedem Termin, daß mir das Gesagte zu lahm, zu blöd, zu langweilig ist und ich der Person immer reinreden muß, wie angeschossen, was mich auch quält.
Nein, Du bist nicht gemeint!
15:04
Eben kam die neue Hose. DHL-Mann klingelt, Türaufdrücker klemmt, verträumter Subtyp springt zum Balkon: Hallo! Bitte hochwerfen! Tür kaputt. DHL-Mann schmeißt steil in die Luft. So nicht. VS: haha! So nicht! Nochmal! DHL-Mann zielt besser, verträumter Subtyp fängt und beide freuen sich.
3.8.22 Auf einem weiteren Balkon mit einem Eichhörnchen angefreundet. Danach schickte Matumba einen Video-Ausschnitt, in dem mein Bruder (19) und ich (20) 1987 im WDR-Fernsehen als Zuschauer sitzen. Thema Arbeitssicherheit.
Markus Kap. 4
1 VND er fieng aber mal an zu leren am Meer / Vnd es versamlet sich viel Volcks zu jm / also / das er muste in ein Schiff tretten / vnd auff dem wasser sitzen / Vnd alles Volck stund auff dem lande am Meer / 2 Vnd er prediget jnen lang durch Gleichnisse / Vnd in seiner predigt sprach er zu jnen / 3 Höret zu. Sihe / es gieng ein Seeman aus zu seen / 4 Vnd es begab sich / in dem er seet / fiel etlichs an den Weg / da kamen die Vogel vnter dem Himel vnd frassens auff. 5 Etlichs fiel in das Steinichte / da es nicht viel erden hatte / vnd gieng bald auff / darumb / das es nicht tieffe erden hatte / 6 Da nu die Sonne auffgieng / verwelcket es / vnd die weil es nicht Wurtzel hatte / verdorret es. 7 Vnd etlichs fiel vnter die Dörnen / vnd die dornen wuchsen empor / vnd ersticktens / vnd es bracht keine Frucht. 8 Vnd etlichs fiel auff ein gut Land / vnd bracht Frucht / die da zunam vnd wuchs / Vnd etlichs trug dreissigfeltig / vnd etlichs sechzigfeltig / vnd etlichs hundertfeltig. 9 Vnd er sprach zu jnen / Wer ohren hat zu hören / der höre.
10.8.22
Wir brauchen einen Vorstellungstext für die Akademie-Webseite. Bislang steht da: Freuen Sie sich auf neue Inhalte — demnächst hier.
Vorschlag
Das Kunstmachen dauerhaft zu problematisieren ist unser Auftrag. Wir wollen dabei die Probleme in schönere, bislang unbekannte Probleme überführen. Mit Hilfe von Denken und Körpereinsatz. Der Prozeß wird im Bild anschaulich. Das Ende der Malerei ist das Ende des Bewußtseins.
Der Brueterich soll einen Baron oder Grafen in Wien kennen, der zu guten Konditionen große Wohnungen vermietet. Außerdem macht er den Motorrad-Führerschein und will mit mir im Herbst auf einer Kawa an die Müritz. Ob ich dauerhaft in einer WG wohnen könnte, ist die Frage. Wo man auch etwas arbeiten könnte, zustande kriegte, nicht nur rumliegen und warten, bis man wieder fahren kann.
Jetzt, in den Ferien, die Bude oben ausräumen und renovieren. Nächste Woche vielleicht das Dach der Hütte abreißen und neu bauen. Balken streichen. Zwischendurch nach Brüssel fahren, der Galerist wird 60.
Verbundsteinpflaster
Bitumen
nicht die Huette
8.7.22
Die Leute vom Sperrmüll haben alles mitgenommen. Selbst die verdorbenen Lebensmittel im blauen Säurefass.
Kollege Janitzky hatte Klaus Lemke vorgestern gegen 20 Uhr noch lebend in München im Schumanns sitzen sehen, seit gestern ist er tot.
17.7.22 Rückfahrt ging gut. 5 ½ Stunden ohne Pause. Einfach wie Evil Knievel über die gesperrte Sauerlandbrücke gesprungen auf der A 45. Statt umständlich über Hückeswagen und Wipperfürth nach Remscheid zur A 1 durchschlagen.
Elektroschrott geht extra.
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Ganz Berlin hängt voll davon. Ansprechendes Plakat, schöne Farben, knuffige QUICK-Typo von 1976. Der Ritter und ich fallen darauf natürlich nicht rein. Es ist zu spät. Alles wird verbrennen. würden das gern glauben.